ST-BOOK
NST-141
Ein Gewicht von knapp 2kg, die Größe eines DIN-A4-Blattes und eine Bauhöhe von 2,7 cm - so könnte man die Eckdaten eines topmodernen Notebooks zusammenfassen. Falsch gedacht: Dieses Notebook kam bereits Ende 1991 heraus und hört auf den Namen "ST-Book" (Model-No. NST141). Die Technik in diesem Flachmann war damals schon vom Feinsten: 2,5"-Festplatte, Zeitschaltung, pseudostatisches RAM (behält die Daten auch nach dem Ausschalten des Rechners), und nur eineinhalb Stunden Ladezeit für den Akku. Im Innern werkelt ein stromsparender CMOS-68000er-Prozessor mit 8 MHz Taktfrequenz. Das Display-Modul ist das gleiche wie beim Stacy-Portable - ein EPSON Custom Module, nur ist es beim ST-Book nicht mehr hintergrundbeleuchtet, was eine Menge Energie und Platz spart. Zusätzlich wurde auf ein Diskettenlaufwerk verzichtet - stattdessen läuft die Datenübertragung per Linkkabel und der Software "ST-Trans". Als Mausersatz kommt hier ein sogenanntes "Vector-Pad" zum Einsatz - ähnlich der heutigen Touchpads, nur sehr viel schwieriger zu bedienen. Und obwohl das Gehäuse schon so klein und vollgestopft ist, ist immer noch Platz für ein Faxmodem (direkt unter dem Vectorpad) - es ist nur nie eins dafür erschienen. Die 40-MB-Festplatte von Conner hat eine Zugriffszeit von 19 Millisekunden. Und der Akku hält 5-10 Stunden (!) - das schaffen die meisten modernen Notebooks unserer Tage noch nicht mal. Als ROM-Port-Ersatz dient ein 120-poliger Erweiterungsbus - links unterhalb der Tastatur - der alle ROM- und noch mehr Leitungen nach außen bringt. Wer wollte hätte auch noch eine externe Maus anschließen können (gab nur leider keine) - die Schnittstelle dafür liegt rechts an der Tastatur. Mehrere altbekannte ST-Schnittstellen sind hier aber nicht mehr oder in veränderter Version vorhanden, einzig der Druckerport behielt seine Form. Die MIDI-Schnittstellen sind MiniDIN-Buchsen, wie man sie etwa von PS/2-Mäusen her kennt. Der ACSI-Port und die Floppy-Schnittstelle wurden zusammengefaßt, der serielle Port ist 9- statt 25-polig, und Joystick- sowie Monitorports sind gar nicht mehr vorhanden. Das fest eingebaute Betriebssystem entspricht dem TOS 2.06 vom Mega/STE mit einigen Modifikationen (z.B. fest eingebaute ROM-Disk - dort befindet sich das ST-Trans-Programm). Und der BLITTER wurde zusammen mit der MMU in einen Chip, genannt "COMBO", zusammengefaßt. Mit RAM war man bei ATARI im ST-Book aber nicht so großzügig, es gab ihn nur mit 1 MB. Eine Aufrüstung auf 4 MB war zwar möglich, aber sehr teuer. Vom ST-Book wurden nur 1000 Stück hergestellt - es gilt somit als eins der seltensten Notebooks weltweit.
Technische Daten NST141
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